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09.06.2015

Ein „Professor“ antwortet

Nachdem ich in meinem Beitrag vom 30.05.2015 den auf der Website von GAIA veröffentlichten Artikel von Herrn Evert ziemlich „zerrupft“ hatte, hat mir Herr Evert heute eine E-Mail geschickt, in welcher er seine Sicht der Dinge zurechtrücken will. Hier eine Kopie seiner Mail:

Guten Tag, Herr Süß,

aus gegebenem Anlass wollte ich erfahren, wer Sie sind. Ich habe in Ihrer Website geblättert - mit geringer Erkenntnis. Bei Borderlands fand ich Ihren Blog-Beitrag, was Freie Energie sein sollte - der allerdings für die dortigen Leser kaum Neuigkeitswert hat. Immerhin benennen Sie auch 'Geist' als eine Form Freier Energie - und genau mit dieser geistigen Arbeit suchen Tausende dieser Gemeinschaft eine Lösung der Energie-Problematik zu erreichen. Sie dagegen pflegen offensichtlich die negative Energie durch Ihre mehr oder weniger geistreichen Beiträge.

Anders ist wohl auch kaum Ihr 'Kommentar' einzuordnen, den Sie blitzartig nach Veröffentlichung meines Artikels bei Gaia vom Stapel ließen. Sie greifen mich dort praktisch per direkter Rede in übelster Weise an. Sie können mich aber nicht beleidigen - Ihre negative Energie wird auf Sie zurück fallen. Ich empfehle Ihnen darum, diese Seite aus dem Web zu nehmen. Auch weil Sie sachlich voll daneben liegen - kein Wunder bei Ihre Schreibgeschwindigkeit. Sie fanden ja nicht einmal Zeit, mich per email zu informieren.

In meiner beiliegenden Antwort zeige ich sachlich Ihre Fehleinschätzungen auf. Diese Datei habe ich auch auf meine Website hoch geladen - siehe www.evert.de/eft953.pdf - aber noch nicht verlinkt. Wenn Sie auch nur einen Funken von Anstand haben oder fair diskutieren wollen, dann fügen Sie meine Antwort direkt unter Ihre Anschuldigungen ein, zumindest mit einem Link auf meine Website und obige Datei.

Sie treten auf als Beschützer naiver Anleger oder beschuldigen andere des Betruges - ohne Beweise - nur weil Sie nicht erkennen können, ob und wie hier tatsächlich Freie Energie wirksam sein könnte. Eine positive Seite hatte Ihr Beitrag - und dafür bin ich Ihnen dankbar - dass ich mich noch einmal in die Materie vertieft habe. Die Lösung des Rätsels werde ich veröffentlichen - sobald die Zeit dafür reif ist. Aber auch mein nächster Artikel wird kaum Ihre Gnade finden - weil er wiederum etwas über Schulwissen hinaus geht und längeres Nachdenken erfordert als Ihrem Naturell entspricht.

Ich wünsche Ihnen dennoch alle Gute und hoffe weiterhin auf Positives.

Fred Evert

Lieber Herr Evert,

wir haben tatsächlich ziemlich unterschiedliche Auffassungen in Sachen „freier Energie“. Ich behaupte, das Wort „frei“ kann man getrost streichen, da es keinen Menschen gibt, der belegen könnte, was denn der Unterschied zwischen „freier Energie“ und „Energie“ ist. Und ich kann auch mit einem „Perpetuum Mobile der Vierten Art“ nichts anfangen. Ich kann damit genauso wenig anfangen wie mit einem der fünften, sechsten und siebten Art ... Es gibt schlicht und einfach KEIN funktionierendes Perpetuum Mobile. Ob Ihnen das nun gefällt oder nicht. Sollte es dennoch so sein (was ich bestreite): Warum bauen Sie nicht einfach ein funktionierendes Modell eines „Perpetuum Mobile der Vierten Art“? Zeigen Sie es doch Ihren Kritikern, indem Sie sie vor vollendete Tatsachen stellen! Und dann erklären Sie es den Kritikern. Und zwar nachvollziehbar. Der Olymp der Physik gehört dann Ihnen!!

Ich gehe jetzt auf Ihren Text „zwischen den Zeilen“ ein:

EVERT-ANTWORT auf Süß-Kommentare

betreffend meiner Artikel zur Funktion des AuKW

Eigentlich muss man die Kommentare des Herrn Wolfgang Süß nicht kommentieren.

Stimmt. Sie müssen nicht.

Sie werden in die Geschichte eingehen, so wie die physikalischen Beweise zur Unmöglichkeit des Fliegens – nachdem der erste Flieger den Atlantik überquert hatte.

Ich glaube, dass in absehbarer Zeit kaum noch irgendein Hahn nach diesen Texten krähen wird. Sie werden bestenfalls als Kuriosum in irgendwelchen Internet-Archiven zu finden sein.

Dennoch sollen für interessierte Leser nachfolgend einige Fehleinschätzungen des Herrn Süß aufgezeigt werden. Er vertritt die Auffassung, dass der hydrostatische Druck unveränderlich ist und darum stets gegen das Einbringen von Luft anliegt. Tatsächlich lastet in einem unten geschlossenen Rohr der hydrostatische Druck (Schweredruck) auf allen Rohrwänden (entsprechend zur Höhe der Wassersäule). Spätestens seit Bernoulli weiß man, dass in Rohren der Gesamt-Druck konstant bleibt. Sobald das Rohr unten geöffnet wird (z.B. in horizontale Richtung) ergibt sich eine Strömung und damit ein Strömungs- bzw. Staudruck (entsprechend zum Quadrat der Geschwindigkeit). Der seitlich quer auf die Rohrwände lastende statische Druck wird geringer - um eben den in Strömungsrichtung wirksamen dynamischen Staudruck.

Ich stimme Ihnen zu. Wenn das Wasser aus dem Rohr herausfließt, wird potenzielle Energie in dynamische Energie umgewandelt.

Bei kleinerem Querschnitt wird die Strömung schneller und der hydrostatische Druck-Anteil noch geringer. Je schneller die Wasser-Strömung ist, mit desto geringerem Energie-Einsatz kann Luft eingebracht werden. Wenn die Anordnung nach dem Prinzip einer Wasserstrahlpumpe gebaut ist, wird Luft sogar hinein gesaugt (trotz restlichem hydrostatischem Druck).

Die Wasserstrahlpumpe funktioniert tatsächlich. Aber die Arbeit, die von dieser Pumpe geleistet wird, gibt es nicht gratis, Herr Evert!!

Die Bernoulli-Druckgleichungen gelten in Rohren und ebenso in offenen Systemen. Beispielsweise wird an Tragflächen der statische Luftdruck an der Oberseite reduziert, indem durch geschickte Organisation eine lokale Strömung initiiert wird und die Luft von sich aus in den Sogbereich fällt. Der generierte Strömungsdruck entlang der Oberfläche reduziert den senkrecht auf die Fläche anliegenden statischen Luftdruck. Die Druckdifferenz oben und unten an der Tragfläche ergibt die Auftriebskraft – die stärker ist als die für den Vortrieb erforderliche Kraft (siehe www.evert.de/ap0504.htm) sowie www.evert.de/ap0512.htm.

Um den Auftrieb eines Flugzeugs so groß zu machen wie dessen Gewicht, ist eine bestimmte Geschwindigkeit erforderlich ist. Um diese Geschwindigkeit halten zu können, ist ständig der Luftwiderstand zu überwinden. Diese Überwindung erfolgt durch den sog. Vortrieb. Wird die Geschwindigkeit höher, kann man diese zusätzliche Energie für den Gewinn von Höhe nutzen. Bei allen möglichen Szenarien, die ein Flugzeug betreffen, ist die Summe der Kräfte immer null (oder auch: Es ändert sich nie die Gesamtenergie).

Man hielt Auftriebskraftwerke aus rein statischer Sicht für nicht machbar (wie Herr Süß u.a. noch immer). Sobald jedoch Strömungen mit einbezogen werden, ergeben sich andere Verhältnisse. Auch ohne Formeln kann jedermann beurteilen, wo mehr oder weniger Energie aufzuwenden ist für das Einbringen von Luft A) in einen Fluss gegen dessen Strömung, B) in ein stehendes Gewässer, C) in einen Fluss in Strömungsrichtung und D) in diesen Fluss mit erhöhter Strömungsgeschwindigkeit.

Was Sie allerdings unterschlagen, Herr Evert: Diese Strömung muss ich auch erzeugen!! Bewegte Masse entspricht kinetischer Energie. Und diese gibt es nicht umsonst!

Die in meinen Artikeln diskutierte Konzeption eines AuKW entspricht dem Fall C: alles Wasser wird im Paternoster umgewälzt, d.h. unten ist die Luft in Richtung einer Wasserströmung einzubringen. Durch sinnvolle Gestaltung der Düse kann dort unten eine konstant umlaufende Wasser-Walze (nicht Luft-Walze, wie Süß meint) organisiert werden, welche eine zusätzliche Strömung darstellt (entsprechend vorigem Fall D). Der hydrostatische Druck ist um den dynamischen Staudruck im Kernbereich dieser Wasserbewegungen reduziert (und anschließend steigt die Luft im Wasser ohnehin widerstandslos in die Behälter auf).

Lieber Herr Evert, egal ob Luft- oder Wasserwalze: Diese „Walze“ muss am Leben erhalten werden! Wenn Sie nicht ständig kinetische Energie zuführen, um das Wasser in Bewegung zu halten, dann hat es sich ausgewalzt. Es gibt hier nichts „umsonst“!

Herr Süß beruft sich darauf, dass Gravitation eine Kraft darstellt, aber keine Energie ist. Tatsächlich wirkt diese Kraft als statisches Gewicht auf jeden Körper, der am weiteren Hinabfallen durch die Erdoberfläche behindert wird. Im AuKW wirkt die Gravitation in Form des Auftriebs nach oben gerichtet, zunächst wiederum nur als gleich starke und lediglich statische Kraft. Erst wenn sich die Auftriebskörpern nach oben bewegen dürfen, ergibt sich an den Paternoster-Rädern ein Drehmoment und durch den fortgesetzten Prozess letztlich die kontinuierlich nutzbare Bewegungs-Energie.

Wie Herr Süß so haben die meisten Leser Probleme damit, die Quelle dieser zusätzlich nutzbaren Energie zu erkennen.

Nein, ich habe kein Problem damit, die Quelle dieser zusätzlich nutzbaren Energie zu erkennen. Die Quelle ist Ihre Fantasie, Herr Evert! Es gibt nur jene Energie, die vorhanden ist. Und diese können wir in vielfältiger Weise in sehr unterschiedliche Formen umwandeln. Aber eine zusätzliche Energie muss ich von irgendwo heranschaffen ... Energie kann man nicht erzeugen!

Die bisherige Technik basierte zumeist nur auf der Transformation einer Energieform in eine andere. Alle Welt war (und ist) sich einig, dass es keine Perpetuum Mobile (erster wie zweiter Art) geben könne – in geschlossenen Systemen. Hier aber wird das offene System der permanent und überall gegebenen Schwerkraft genutzt (zum Wesen der Gravitation siehe www.evert.de/ap0816.htm).

Hier liegt Ihr grundlegender Irrtum, Herr Evert. Und mir bleibt hier kaum etwas anderes übrig, als mich zu wiederholen: Schwerkraft (Gravitation) ist keine Energie. Punkt. Das hat nichts mit der Offenheit oder Geschlossenheit eines Systems zu tun.

Die Prinzipien zur Nutzung solcher Kräfte habe ich als 'Perpetuum Mobile der Vierten Art' definiert: man kann eine gegebene Gleichverteilung oder Ordnung mit relativ geringem Aufwand stören. Die ´Natur´ bewirkt umgehend und automatisch die Wiederherstellung des geordneten Zustandes – und dieser Prozess (oder meist nur ein Nebeneffekt daraus) kann als Freie Energie in nutzbare Form umgewandelt werden.

Lieber Herr Evert, das ist aus wissenschaftlicher Sicht pure „Schwurbelei“, aber keineswegs eine verstehbare Erklärung. Wenn einem die Worte fehlen, um etwas verständlich zu erklären, dann benutzt man gerne Begriffe wie „die Natur, die automatisch den geordneten Zustand wiederherstellt“. Mit Physik hat das nichts zu tun.

Ein gutes Beispiel dafür sind diese rein mechanisch arbeitenden AuKW (bislang war mein bestes Beispiel dafür der Auftrieb an Tragflächen, wobei dieser Effekt in diversen Fluid-Maschinen anzuwenden ist).

Auftriebskraftwerke benötigen eine hohle Stützstrebe und eine Wand mit einem Loch, durch welches ein Kabel geführt werden kann ... so einfach ist das.

Klar ist das totales Neuland für alle Beteiligten und es wird einige Zeit brauchen, diese Art neuartiger Nutzung gegebener Kräfte zu verstehen.

Oh nein, das ist bereits jetzt und noch dazu auf sehr einfache Weise zu verstehen. Diese Form der Energie ist auch keineswegs neu, sie ist uralt: Man nennt sie die „kriminelle Energie“.

Analoge Situationen gibt es praktisch in allen Sachgebieten der Physik. Letztlich aber werden nur mehr solche 'Perpetuum Mobile' - im Sinne dauerhafter Bewegung mit Energie-Überschuss in Form offener Systeme – die gängige Technik für Kraftmaschinen sein.

Eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages werden es die meisten Menschen verstanden haben, dass es so etwas wie einen „Energie-Überschuss“ nicht gibt. Energie ist Masse! In verschiedenen, sehr unterschiedlichen Formen. Es müsste uns also gelingen, Masse zu erzeugen. Derzeit weiß noch so gut wie kein Mensch, was Masse ist. Wir können Masse wiegen. Wir können Atome und Bestandteile von Atomen zählen und sie in Äquivalente von Masse (sprich: Energie) umrechnen. Aber was das eigentlich ist, das wissen wir nicht wirklich (vorsichtig ausgedrückt).

Ein Schlusswort an Herrn Evert: Sie schreiben in Ihrer Mail an mich: „Die Lösung des Rätsels werde ich veröffentlichen – sobald die Zeit dafür reif ist.“ So schreiben die meisten der „verkannten Genies“. Und eigenartigerweise ist die Zeit nie reif ... Wenn Herr Evert sich nicht als „Alibi“ für die Betrüger rund um ROSCH hergäbe und sein „Professor“ nicht verwendet würde, um seinen Ausführungen mehr „Gewicht“ zu verleihen, dann hätte ich keinerlei Kommentar dazu abgegeben. Und hätte mich jemand um eine Stellungnahme dazu gebeten, dann hätte ich viel „milder“ geantwortet. Aber die Aufsätze des Herrn Evert werden als eine Art „akademischer Beweis der Machbarkeit“ für ein Auftriebskraftwerk benutzt. Aus diesem Grund fällt meine Antwort ganz bewusst „bissig“ aus und ich wiederhole meine Aussage vom 30.05.2015: „Mein lieber Herr Professor: Sie haben Informatik unterrichtet und nicht Physik. Hätten Sie Letzteres getan, dann hätte man Sie in Ihrer aktiven Zeit wohl mit dem feuchten Putzlappen vom Universitätsgelände verjagt!“

 
 
 

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