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26.06.2015

Blumenkinder

Eine relative große Gruppe von Menschen legt großen Wert auf eine ökologische, umweltfreundliche Lebensweise. Ich finde das wunderbar und bin diesen Menschen sehr verbunden, da es auch mir ein Anliegen ist, „in Einklang“ mit unserer natürlichen Umgebung zu leben. Eine möglichst saubere Energiegewinnung ist eines der wichtigsten Ziele, das heute von vielen Menschen angestrebt wird. Der Strom, der aus unseren Steckdosen kommt, ist nämlich nur dort, wo wir mit ihm unsere Waschmaschinen, Staubsauger und sonstigen elektrischen Geräte antreiben, sauber. Am Ort der Entstehung ist er dies nur selten. Auch wenn er mittels Wasserkraft gewonnen wird (was nur einen kleinen Teil der Gesamtproduktion ausmacht), so werden dafür oft ganze Flusslandschaften massiv verändert und es gibt eine Menge „unerwünschter Nebenwirkungen“. Windkraftwerke können längst nicht überall aufgestellt werden und sie liefern nur dann Strom, wenn der Wind weht. Dieser weht aber dann, wenn er will, und oft gerade dann nicht, wenn wir den Strom benötigen. Diese Technologie ist also nur bedingt brauchbar. Atomkraftwerke haben „Nebenwirkungen“, die so immens sind, dass sie mit gutem Grund nur noch in wenigen Ländern als „zukunftsfähig“ gelten.

Wie sollte eine Technologie aussehen, die unsere heutige Gewinnung von Strom (der saubersten Energieform, die wir derzeit kennen) ablösen könnte?

Wenn man von den beiden letzten Punkt absieht, so würde ein Auftriebskraftwerk diese Bedingungen wunderbar erfüllen. Für Menschen mit einem ausgeprägt ökologischen Bewusstsein so etwas wie 5 Haupttreffer in der Lotterie unmittelbar hintereinander.

Es erstaunt mich nicht, dass man in Euphorie verfallen kann, wenn man eines Tages plötzlich ein solches Produkt vor die Nase gestellt bekommt. Weihnachten, Ostern, der eigene Geburtstag und auch jener der Erbtante fallen alle gemeinsam auf genau diesen einen Tag.

Man erkundigt sich, man liest nach, was es darüber bereits zu berichten gibt. Man gibt bei der größten Suchmaschine das Wort „Auftriebskraftwerk“ ein und erhält als allererstes Ergebnis eine Seite, auf welcher ausführlich beschrieben wird, warum es sich hier um einen Betrug handelt. Ein Betrug? Das darf nicht sein! Nein, Herr, lass das nicht zu!!

Man fährt zum Hersteller, um sich das Wunderwerk persönlich anzuschauen. Man bekommt es vorgeführt, da sind Leute, die messen alles genau nach. Man sieht sie dastehen, die prächtige weiße Röhre, mit den eigenen Augen, man kann sie angreifen, im Inneren blubbert es, die Baustrahler brennen, die Heizkörper heizen – die Röhre liefert tatsächlich Strom!! Das kann doch gar kein Betrug sein, um Himmels willen!!

Man ist unter sich, in den Diskussionen, bei den Besichtigungen. Man bestärkt sich gegenseitig in seinem Glauben. Und in seiner Ablehnung dieser „Fortschrittsfeinde“ oder wie immer man auch dieses Rudel Wölfe nennen mag, das da so unverschämt seine Zähne zeigt. Die Wissenschaft und die großen Konzerne – natürlich, war das nicht immer schon eine unheilige Allianz?

Was man nicht tut: Man spricht nicht mit diesen Wölfen. Man spricht auch nicht mit jenen, die die Grundlagen unserer Technik, die Physik, verstehen. Man bleibt lieber unter sich, bei seiner eigenen Meinung, die man täglich bestärkt und neu auflädt. Nur ja nicht mit dem Feind reden. Bloß nicht! Der kommt nämlich mit technischen Argumenten, die man entweder nicht versteht oder die ganz bestimmt gelogen sind. Wir wollen die Öko-Revolution! Wir wollen unseren eigenen sauberen Strom! Und dieses Wollen ist es, das diese Gruppe von Menschen total blind sein lässt. Hier steht er doch vor uns, der Kaiser!! Wir konnten ihn angreifen, wir konnten prüfen und messen!

Liebe Freunde der Ökologie und Spiritualität, werdet endlich erwachsen! Benehmt euch nicht wie kleine Kinder, die sich selber beim „Verstecken“-Spiel die Hand vor die Augen halten und zu den anderen rufen: „Ätsch, ihr seht mich eh nicht!“ Wir sehen euch. Wir sehen euch euren Tanz rund um den splitternackten Kaiser tanzen, der euch mit Hilfe von allen möglichen Täuschungsmanövern seine Illusionen vorgaukelt. Dieser dicke, nackte Kerl ist nur an eurem Geld interessiert. Euer Wunschdenken ist so stark, dass ihr die einfachsten, primitivsten Erkenntnisse über Bord werft und tatsächlich glaubt, man könne Auftrieb als kontinuierliche Energiequelle nutzen. Keine versteckten Kabel! Selbst wenn man euch die zugespachtelten Löcher direkt vor die Nase hält, glaubt ihr immer noch an das Märchen. Es wurde alles gemessen! Wir konnten die Kleider des Kaiser betasten! Sie sind aus 230-Volt-Garn gewebt.

Ihr wisst nicht, was ihr tut. Da stehen 2000 Physiker um euch herum, die euch alle anschreien: Das ist nur ein nackter Kerl! Und ihr haltet ihnen einen Zettel vor die Nase mit der Bemerkung: Aber der Herr Professor Evert hat doch genau beschrieben, wie es geht! Der ist kein Physiker. Ihr nehmt euch eben nur genau diesen einen heraus, der euch genau das sagt, was ihr hören wollt. Man nennt das selektive Wahrnehmung. Werdet erwachsen und hört endlich mal eurem Gegenüber zu! Seid endlich mal ehrlich zu euch selber und gebt zu, dass ihr von Physik nur wenig versteht! Ohne diese Physiker und Techniker lebten wir alle noch immer mit primitiven Handwerkszeugen in der Steinzeit. Autos? Hätten wir nicht ohne sie. Computer? Gäbe es nicht. Und ihr könntet eure Öko-Zeitschriften wie Ökona*) und Co. nicht drucken ohne sie.

Wisst ihr, ich glaube, ihr fürchtet weniger, dass ihr betrogen werdet (denn das werdet ihr!), sondern viel mehr, dass euer so mühevoll errichtetes Glaubensgebäude in sich zusammenfällt. Dass euer Traum von „freier Energie“ wie eine Seifenblase zerplatzt. Das fürchtet ihr mehr als die Ratte zu Spich, denn dieser Traum hat eine starke Kraft. Eines Tages wird er wahr werden. Aber ganz anders als ihr denkt. Und er wird garantiert nicht durch Leute wahr werden, die nichts von Physik verstehen. Er wird wohl durch Menschen wahr werden, die spirituell leben und ein umfassendes, fundiertes physikalisches Wissen haben. Liebe Kinder (ich weiß, das hört ihr gar nicht gerne, wenn ich so mit euch spreche ...), hört den Physikern zu! Lernt von ihnen. Ernsthaft. Dann wird es euch wie Schuppen von den Augen fallen und ihr werdet den Kaiser nackt bis in sein Knochenmark hinein erkennen.

Gleiches gilt auch für die Physiker. Liebe Physiker, auf eurem Gebiet sind viele von euch brilliant. Ohne euch ... siehe oben. Ja, ohne euch lebten wir wohl immer noch in einer steinzeitähnlichen Welt. Aber auch ihr habt eure Defizite. Auch ihr glaubt an Märchen. Für die meisten von euch ist Materie immer noch „tot“. Für die meisten von euch ist der Geist immer noch aus dieser toten Materie entstanden und zum Leben erwacht. Welch armselige Sichtweise! Für die meisten von euch ist die Zeit etwas „linear Ablaufendes“. Das führte dazu, dass ihr solch hanebüchene Theorien wie jene vom sog. „Urknall“ entwickelt habt. Sagt jetzt bitte nicht, es sei ja nur eine Theorie. Für die meisten von euch ist es längst eine Realität! Ihr seid beim Festhalten an Glaubenssätzen auch nicht besser als die sog. „Esos“. Wissenschaft im Allgemeinen wird eben von ganz normalen Menschen gemacht, die nur äußerst ungern zugeben, dass sie sich möglicherweise geirrt haben könnten ... Wie sonst ist es möglich, dass in der „offiziellen Wissenschaft“ noch immer so haarsträubender Unsinn verbreitet wird wie das Märchen von den Pharaonengräbern in den großen Pyramiden (um nur ein Beispiel aus einer anderen Wissenschaft als der Physik hervorzuheben). Menschen mit Kupferwerkzeugen sollen in max. 20 Jahren (so lange regierte Cheops als Pharao) die nach ihm benannte Pyramide errichtet haben? Wisst ihr, liebe Wissenschaftler, das ist euer Schwachsinn! Hier solltet ihr dringend den so verachteten „Esos“ zuhören. Und zwar ernsthaft zuhören! Die Esos verzapfen tatsächlich oft Blödsinn, aber ihr solltet genauso wie sie zu unterscheiden lernen, wo die Grenze ist zwischen Blödsinn und Wahrheit. Die „Kinder“ sollten genau zuhören, wenn die „Erwachsenen“ über Dinge sprechen, die sie ein Leben lang erlernt und praktiziert haben. Denn dort sind sie kompetent. Und die „Alten“ sollten ihr Herz öffnen und den Kindern zuhören, wenn diese über die Dinge sprechen, die ihrer Phantasie entsprungen scheinen. Liebe Alte, ihr habt so manches vergessen oder verdrängt ... Und die Quelle der Energie, die euch lebende Wesen antreibt, die kennt ihr nicht. Die Kinder kennen sie. Aber sie haben noch keine oder nur unzureichende Worte für sie. Ihr versteht einander kaum. Nehmt euch an der Hand, denn ihr könnt nur gemeinsam die nächsten bedeutenden Fortschritte machen.

Kommt runter, ihr alten Wissenschaftler von euren Nobelpreis-Sockeln und sprecht mit den Kindern so, dass sie euch verstehen. Denn in absehbarer Zeit werden jene, die heute noch Kinder sind, eure Plätze einnehmen. Unweigerlich. Geht auf ihre Bedürfnisse ein. Denn sie brauchen garantiert etwas anderes als noch schnellere Autos oder sprechende Kühlschränke.

Unser Glaube an die Technik, der heute vorherrschenden „Gottheit“, hat unsere Welt zwar schnell, aber sehr „leblos“ gemacht. Die „Esos“ spüren das. Und sie wünschen sich nichts sehnlicher als endlich ein Werkzeug, mit dem sie all das verwirklichen und umsetzen können, wovon sie träumen. Unbegrenzt verfügbare saubere Energie ist der Königsschlüssel dazu. Entsalztes Meerwasser ließe jede Wüste ergrünen ...

Einem Kind sollte man keine Kreditkarte in die Hand geben. Es hat noch nicht gelernt, mit Geld umzugehen. Der nette Herr um die Ecke verkauft ihm nämlich gerne den nie leerwerdenden Kaugummiautomaten ... Ein Kind erkennt den Betrüger noch nicht. Man muss es vor ihm schützen. So lange, bis es selber zu unterscheiden gelernt hat.

Noch ein paar Worte an euch Kinder (vor wenigen Jahrzehnten nannte man euch „Blumenkinder“): Werdet redlich und steht für das ein, was ihr denkt und tut. Wenn ihr etwas nicht versteht (wie so vieles auf dem unglaublich kompliziert gewordenen Gebiet unserer heutigen Technik), dann wendet euch an jene, die den lieben langen Tag nichts anderes tun als sich genau damit zu beschäftigen. Und plaudert bitte nicht in jener für diese Leute vollkommen unverständlichen „Blumensprache“ mit ihnen. Findet einen gemeinsamen Weg, über den ihr euch verständigen könnt. Die Ingenieure und Wissenschaftler werden das Ihre tun, da bin ich sicher. Wenn ihr diesen Weg zu ihnen nicht findet, ja, dann seid ihr dem Onkel um die Ecke ausgeliefert ... und er wird euch den nie leerwerdenden Kaugummiautomaten verkaufen. Lieferung erst nach Bezahlung. Beschweren könnt ihr euch dann bei eurem Spiegelbild.

Der Böse Wolf liebt euch beide, Wissenschaftler wie Blumenkinder. Denn er ist tief in beide Welten eingetaucht und er sehnt sich danach, dass ihr einander versteht. Die dicke Ratte wird sich dann ihr Futter woanders suchen müssen – oder sie verhungert.

*) In einer Ausgabe dieser Zeitschrift ist ein Artikel über das Auftriebskraftwerk erschienen.

 

 
 
 

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